Links: http://www.hermh.pl
HERMH haben sich in den knapp 15 Jahren ihres Bestehens mit ihrer Version des (symph.) Black Metal nicht nur in Polen ein paar Nägel gespickte Freundschaftsbänder erspielt. --- Gemessen an dem Hype um DIMMU BORGIR ist das wohl nicht ganz unverdient.
Feistes Black Metal-Geschredder paart sich mit okkult-pathetischen Chören & sinfonischen Synthies zu einer weit athletischeren Fassung des Symphonic Black Metals, als ihn ihre Landsleute von VESANIA oder die Norweger feilbieten.
Im Wesentlichen liegt das daran, dass HERMH sehr viel technischer agieren. Und einen gewissen Hang zum Death offenbaren, was verhindert, dass das Gemetzel allzu stumpf und allzu cheesy wird. Auch schön, dass man mit Bart einen echten Hassbatzen von Anschnauzer und keinerlei Vortex-Gewinsel am Start hat. Als Gegenpart zum üblichen Geröchel und Gekreisch dienen hier stattdessen massenhaft auftretende Chöre, die sich gern feierlich geben. Manchmal ergeben sich daraus recht schlüssige Atmosphären, manchmal aber wird die Grenze zur Albernheit mehr als nur gestriffen. Die Zwiespältigkeit durchzieht das ganze Album; nicht nur die Chöre. Bei einigen Stücken wirkt das Zusammenspiel von technisch anspruchsvollem Geschredder und operettenhafter Symphonik aufgesetzt und sehr konstruiert; bei anderen, als wäre diese Mischung das Natürlichste auf der Welt und ist manchmal fast schon hin- und mitreißend. Mag sein, dass mir „Cold + Blood + Messiah“ deswegen den einen Tag auf die Nerven geht, während ich mich das nächste Mal sehr gut unterhalten fühle. Jemand, der ein weniger angespanntes Verhältnis zur symphonischen / melodischen Spielart des Black (Detah) Metal hat und sich zwischen DIMMU BORGIR und SIEBENBÜRGEN grundsätzlich heimisch fühlt, dürfte weit uneingeschränkter Spaß haben. Meine prinzipielle Abneigung gegen derlei Spielarten des BM halte ich für mein persönliches Problem, darum hagelt es 8 Punkte.